7.0 Das Reich Gottes und die Herrschaft der Heiligen


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Alles Reden und Wirken von Jesus handelt vom Reich Gottes (Mt 4, 23). Auch seinen Jüngern trägt er auf, das Evangelium "vom Reich" zu predigen (Lk 9, 2; Apg 8, 12; vorwiegend bei Mt und Lk heißt das Evangelium "Evangelium vom Reich". Mt spricht auch vom "Himmelreich"). Jesus selbst offenbart den Vater im Himmel und spricht vom "Reich des Vaters".
Im Vaterunser beten wir "Dein Reich komme. - Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden." (Mt 6, 10) Das Reich Gottes hat seine Wirkung ins diesseitige Leben hinein.

Zum einen warten wir auf dieses Reich, zum andern ist es mitten unter uns Gläubigen, weil Jesus mitten unter uns ist. Es ist das Reich seiner Herrschaft und seines Königtums; es ist das Reich seines Friedens und seiner Wohltaten, der Wiederherstellung einer ganzen, heiligen Schöpfung.
Das Reich Gottes hat Bezug zu den Gläubigen; zu denen, die jetzt leben und auch zu denen, die schon verstorben sind. Die Gläubigen erben das Reich. Das Reich Gottes ist da, wo Menschen in Gott leben, handeln, denken.
Lk 17, 20-21 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Die Aufforderung "tut Buße", also "kehrt um", heißt nicht, "weil das Gericht kommt", sondern "denn das Himmelreich ist nahe" (Mt 3, 2; Mk 1, 15). Mit Jesus kommt es zu den Menschen (Mt 12, 28). Jesus bietet den Menschen etwas Besseres an als das alte, von Sünden behaftete Leben. Als Mensch auf der Erde hat Jesus immer im Reich Gottes gelebt.
Das Reich wird als "Besitz" und "Erbe" für diejenigen genannt, die für Gott und seine Gerechtigkeit leben, seinen Willen tun bzw. auch unter den Feinden Gottes leiden (Mt 5, 10; Lk 12, 32; Dan 12, 13; Eph 5, 5; Jak 2, 5) und die es mit Gewalt an sich reißen (Mt 11, 12; Mt 13, 45).
In das Reich selbst muss man "hineinkommen" (Mt 5, 20; Mt 7, 21; Mk 9, 47; Mk 10, 14-15; Mk 10, 24; Lk 13, 28; Joh 3, 3-5).
2. Tim 4, 18 Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich...
Kol 1, 13-14 Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.

Es ist etwas Verborgenes und nicht für jeden sichtbar (Mt 13, 44). Es breitet sich aus und entfaltet seine Wirkung und Frucht (Lk 13, 20; Mk 4, 26-32).
Es wird seinem Wesen nach sogar mit "Personen" verglichen: Einem Kaufmann (Mt 13, 45), Hausherrn (Mt 20, 1), König (Mt 18, 23; Mt 22, 2) und Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegen gehen (Mt 25, 1).

Das Reich Gottes "kommt", so wie auch Jesus "kommt". Es ist nicht von dieser Welt (Joh 18, 36). Es ist Gerechtigkeit, Friede, Freude im Heiligen Geist (Rö 14, 17). Es steht in Kraft (1. Kor 4, 20). Auch als Auferstandener redet Jesus mit seinen Jüngern vom Reich Gottes (Apg 1, 3). Es ist unerschütterlich.
Lk 21, 31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.
Joh 18, 36 ...Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.
1. Kor 15. 50 ... dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
Heb 12, 27-28 Dieses »Noch einmal« aber zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleibe, was nicht erschüttert werden kann. Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt...
2. Pe 1, 10 Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln, 11 und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.

Als Königreich hat das Reich Gottes schon mit dem Thron Davids begonnen - David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Jesus ist der ewige König Israels.
Mk 11, 10 (Palmsonntag:) Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt! Hosianna in der Höhe!
Lk 1, 32-33 ...und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Hes 37, 24 Und mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für sie alle...

Das Königreich Jesu ist anders als die weltlichen Reiche, die nach weltlichen Prinzipien Machtbereiche darstellen. Gottes Reich ist ein ewiges Reich. Als solches wird es bereits im Alten Testament verkündigt (1. Chr. 28, 11; Ps 22, 29; Ps 45, 7; Ps 145, 10).
Ps 103, 19 Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.
Im Buch Daniel wird der Stein genannt, der alle Weltreiche zermalmen wird. In einem Traum des babylonischen Königs Nebukadnezars werden diese Weltreiche als große Statue dargestellt, dessen Kopf Babylon ist. (Dan 2, 44; Dan 6, 27; Dan 7, 18)
Dan 7, 27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.
Heilige haben Teil an dem Reich und der Herrschaft Jesu.
Ps 49, 15 ...aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen...
Off 5, 10 ...und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.
Lk 22, 28-30 Ihr aber seid's, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. Und ich will euch das Reich zueignen, wie mir's mein Vater zugeeignet hat, dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
Off 2, 26-27 Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, und er soll sie weiden mit eisernem Stabe, und wie die Gefäße eines Töpfers soll er sie zerschmeißen...
Mt 16, 18-19 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.


Jesus herrscht solange, bis er alle Feinde, auch den Tod, vernichtet hat (1. Kor 15, 22-26). Das Ende ist, dass er das Reich Gott, dem Vater übergeben wird.
Off 11, 15 Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Off 12, 10 ... Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott.
Off 19, 6 Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen!


Am Ende der Welt kommt es zur Scheidung der Bösen von den Gerechten, nachdem das Reich wie ein Netz zunächst alle gesammelt hatte.
Mt 13, 47-49 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen: die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden.
 Mt 25, 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!


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